Dieser Begriff wurde vor ca. 40 Jahren geprägt von Prof. Bernhard Wosien, der als Ballet-Tänzer, Ballettmeister und Choreograph ausgebildet war. Er hat sich sein Leben lang mit der Geschichte und Entwicklung des Tanzes und den Tanztraditionen verschiedener Völker auseinandergesetzt. In den 1970er Jahren brachte er Sacred Dance nach Findhorn, eine spirituelle Gemeinschaft im Norden von Schottland, von wo aus es sich in viele Länder der Welt verbreitete. Parallel dazu wurde seine Arbeit mit unterschiedlichen Schwerpunkten von seinen engsten SchülerInnen fortgeführt, weiterentwickelt und in die Welt getragen.
In meinen Seminaren tanzen wir traditionelle und choreografierte Kreistänze aus verschiedenen Zeiten, Ländern und Kulturen, mal langsam und besinnlich, mal schnell und bewegt.
Ich, Angelika Schaller, verstehe Tanz als Ausdruck unseres Seins, unserer Gefühle, unserer Sehnsucht, Wünsche und Träume, unserer Freude an Bewegung, Tanz als Weg zu uns selbst, unserer eigenen Mitte, zu unseren Mitmenschen, zum Göttlichen, zu mehr Lebendigkeit, Kraft und innerem Frieden, Tanz als Meditation in Bewegung und Tanz als Gebet.
Tanzen, mit Hand und Fuß, mit Haut und Haar, mit Leib und Seele . . .
Dabei spüren und erfahren wir, dass es immer mindestens zwei Seiten gibt, die manchmal sogar gegensätzlich erscheinen und die es dennoch zusammenzubringen gilt: Himmel und Erde, Bewegung und Stille, weit werden und sich zentrieren, sich ausdrücken und sich beeindrucken lassen, aktiv werden und Hingabe erfahren, den Kreis mittragen und getragen werden vom Kreis, Ich sein und Teil einer Gruppe, Freiheit und Bindung. Tanzen ist ein Bewegen zwischen diesen Polen, ein Ausloten dieser Pole und des Raumes, der dazwischen liegt, und immer wieder Momente, in denen wir diese Polaritäten transzendieren können und uns als Teil einer größeren Einheit erleben.
Ein wichtiger Aspekt ist für mich die Auseinandersetzung mit einem Thema.
Einerseits möchte ich dazu anregen, nachzuspüren, was uns die Schritte und Gebärden von Tänzen erzählen, welche Bedeutungen für jede/n von uns darin enthalten sind. Andererseits fasziniert es mich, ein Thema, einen geistigen Inhalt nicht nur abstrakt zu betrachten und zu erfassen sondern auch mit passenden Tänzen in der Bewegung nachzuvollziehen und „am eigenen Leibe zu erfahren“. So erst „begreifen“ wir die Dinge im wahrsten Sinne des Wortes.
Besonders reizvoll ist das für mich in der Begegnung von einem Märchen und Sacred Dance.